FIP: Feline infectious peritonitis
This is some text inside of a div block.

Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine durch das Feline Coronavirus ausgelöste
Infektionskrankheit, die ausschließlich Katzen befällt. Der Name leitet sich von der häufigsten
klinischen Manifestation, einer Bauchfellentzündung (Feline Infektiöse Peritonitis) ab. Allerdings
kann auch lediglich das Brustfell der Katze betroffen sein. Kommt es einmal zur FIP, endet diese in
aller Regel tödlich. Die Erkrankung tritt weltweit auf.


Die Ursache für die FIP ist ein hoch virulentes Corona Virus. Nur bei etwa fünf bis zehn Prozent der
infizierten Katzen bricht die FIP-Erkrankung aus. Bezogen auf die gesamte Katzenpopulation hat die
FIP eine Vorkommenshäufigkeit von ein bis zwei Prozent. Die Inkubationszeit beträgt bis zu vier
Monate. Virusausscheidungen erfolgen über Kot, Nasensekret und Speichel und können lebenslang
anhalten.


Prinzipiell sind alle Katzenarten und Altersgruppen für FIP empfänglich. Am häufigsten befällt die
Erkrankung Tiere im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren und ältere Tiere ab 14 Jahren. Da
wildlebende Katzen meist Einzelgänger ohne feste Kotplätze sind, sind Wildtiere deutlich seltener
infiziert. Eingefangene, verwilderte Hauskatzen sind zu etwa 10 % seropositiv, nach wenigen
Wochen in einem Tierheim dagegen fast 90 % der Tiere.
Die Entstehung und Entwicklung der Erkrankung ist bislang nicht vollständig geklärt. Erst mit der
Mutation erlangt das Virus die Fähigkeit, sich im Körper auszubreiten. Durch die Abgabe von
Zellbotenstoffen kommt es zur Aktivierung der die Blutgefäße auskleidenden Zellen und damit zu
einer Entzündung.


Man nimmt heute an, dass ob und in welcher Form die FIP letztendlich auftritt, vom Immunstatus
der jeweiligen Katze abhängig ist.


Bei einem Teil der Tiere bricht die Erkrankung trotz erfolgter Virusmutation aufgrund einer starken,
zellvermittelten Immunreaktion nicht aus. Das Immunsystem ist dadurch in der Lage, die infizierten
Blutzellen unter Kontrolle zu halten. Diese Tiere bleiben symptomfrei, scheiden das Virus aber weiter
aus. Klinisch manifest wird eine FIP vermutlich erst bei Störungen des Immunsystems, z. B. durch
Stress, Mangelernährung oder aufgrund anderer Erkrankungen, die zu einer stärkeren
Virusvermehrung im Darm führen.


Einen Einfluss auf die Entstehung und Entwicklung der FIP-Erkrankung hat die Bildung von
Antikörpern, denn diese können das Virus nicht neutralisieren. Mit vermehrter Antikörperbildung
werden auch vermehrt Makrophagen aktiviert (Riesenfresszellen des Immunsystems, die zu den
weißen Blutkörperchen gehören), in denen es damit zu einer weiteren Virusvermehrung kommt. Das
Paradoxon, dass die eigentlich zur Bekämpfung der Krankheitserreger gebildeten Antikörper zu einer
Verschlimmerung der Krankheit führen („antikörperabhängige Verstärkung der Virusinfektion“), wird
auch bei Viruskrankheiten des Menschen (z. B. bei AIDS und Denguefieber) beobachtet.
In der Vergangenheit wurde die FIP-Erkrankung in zwei Hauptformen („feuchte“ und „trockene
Form“) untergliedert. Die Grenzen zwischen beiden Hauptformen sind jedoch fließend, nahezu jedes
erkrankte Tier zeigt Komponenten beider Erscheinungsformen, von denen eine temporär dominieren
kann. Eine klinisch manifeste FIP beginnt mit verminderter Futteraufnahme sowie wiederkehrendem,
therapieresistenten Fieber.


Die klassische „feuchte Form“ äußert sich in Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle
und/oder Brusthöhle. Die „trockene Form“ äußert sich in knotigen Veränderungen, vor allem im
Bauchraum. Ein klinischer Anfangsverdacht ist bei jedem Fieber bei einer jüngeren Katze unter sechs
Lebensjahren gegeben. Flüssigkeitsansammlungen in den Körperhöhlen sowie ein vermehrter Gehalt
an Globulinen im Blut sind bereits deutliche Indizien. Es gibt FIP-Katzen ohne jegliche Veränderungen

dieser Parameter als auch Tiere, die trotz markanter Abweichungen dieser Parameter keine FIP
haben. Ein Nachweis der Antikörper in Gewebsproben von Lunge, Leber, Nieren und Lymphknoten
gilt als beweisend, es gibt aber Kreuzreaktionen mit anderen Coronaviren, für die Katzen zwar
prinzipiell empfänglich sind, die aber keine FIP auslösen. Ein PCR-Virusnachweis in Geweben ist
ebenfalls kommerziell erhältlich.


Eine klinisch manifeste FIP führt meist binnen weniger Wochen zum Tod, vor allem jüngere Tiere
haben eine geringe Überlebenszeit von nur neun Tagen. 95 % der erkrankten Tiere sterben
innerhalb eines Jahres. Es kann also eine von 20 Katzen durchaus noch länger als ein Jahr leben, so
dass eine Einschläferung nicht unmittelbar angezeigt ist. Die Impfung gegen FIP wird kontrovers
diskutiert. Die Schutzwirkung des Impfstoffs erbrachte in klinischen Studien sehr unterschiedliche
Resultate: Je nach Studie wurde eine Effizienz zwischen 0 (für keine Schutzwirkung) und 75 Prozent
angegeben.


Eine praktikablere Strategie besteht in der Verminderung des Infektionsdruckes innerhalb des
Katzenbestandes. Das Prinzip besteht darin, die potentiell krankmachenden FCoV-Viren lediglich so
weit wie möglich auszudünnen und ist mit einfachen hygienischen Methoden bereits durchführbar.

Als mögliche Maßnahmen werden empfohlen:
 Aufstellen möglichst vieler Katzenklos, welche mehrmals täglich gereinigt werden
 wenn möglich Verwendung der immer gleichen Trink- und Futtergefäße und deren tägliche
Reinigung
 Haltung der Katzen in Kleingruppen von 3 bis 4 Tieren
 Entfernung von starken Virusausscheidern aus der Gruppe

Auch die psychomentale Ebene ist nicht zu vernachlässigen, hier kann der Mensch seine Samtpfote
positiv unterstützen. Ein durch bereits bestehende oder verschiedenste äußere Umstände (Stress,
Chaos, mangelnde Rückzugsmöglichkeiten, Feindschaften im Katzenrudel, auch zwischen Hund und
Katze etc.) geschwächter Organismus ist nicht mehr oder nur eingeschränkt in der Lage, von sich aus
das notwendige Gleichgewicht eigenständig wiederherzustellen. Hinzu kommt vielfach eine mentale
Orientierungslosigkeit, die aufgrund der meist sicherheitsfreien und lieblosen Vorgeschichten von
Tierschutzkatzen durchaus verständlich ist.


Destruktive Impulse richten sich letzten Endes gegen die eigene Lebenswürde und Lebensfähigkeit.
Was folgt, sind unerwartete Reaktionen des eigenen Abwehrsystems, die eine schädigende Wirkung
auf den Organismus ausüben und sich gegen die eigenen Lebensenergien wenden. Dieser latent
vorhandene Selbstzerstörungsmechanismus legt die Basis für Autoimmunkrankheiten, wie die FIP
als eine solche zu verstehen ist. Die Coronaviren besetzen mit Vorliebe spezielle Zellen des
Immunsystems und verbreiten sich im Organismus der Katze. Gerade die sensiblen Häute der Bauch-
und Brusthöhle sowie des Herzbeutels sind die Bereiche, die besonders heftig auf die Coronaviren
reagieren. Mitunter ergießen sich riesige Mengen von infizierten Zellen in die Körperhöhlen und
führen zur typischen Bauch– und Herzbeutelwassersucht. Entsprechend der gewaltigen Unordnung,
unter der gesamte Organismus steht, können viele Organe in Mitleidenschaft gezogen werden.
So gesehen ist es im Falle aller Autoimmun- und Immunschwächekrankheiten von immenser
Wichtigkeit, dass der Adoptant seiner Katze das Gefühl des sicheren Schutzes, der Sinnhaftigkeit
und des Geliebtwerdens vermittelt, wenn diese es aufgrund der Umstände selbst noch nicht kann.
Eine liebevolle, geduldige Zuwendung lohnt sich immer für beide Seiten.

Quelle: Wikipedia und katzeninfo.com